
Kunst als Waffe
Die hierzulande leider weitgehend unbekannte Kriegsfotografin Gerda Taro wurde als Gerta Pohorylle 1910 in Stuttgart geboren. Ihre aktive Haltung gegen die Nationalsozialisten zwang sie 1933 zur Emigration ins französische Exil. In Paris lernte sie den ungarischen Fotografen André Friedmann kennen und lieben. Der Kontakt zu Fotografen wie Friedmann und dem ebenso in Paris lebenden deutschen Exilanten Fred Stein ließen sie das fotografische Handwerkszeug erlernen. Gemeinsam entschieden sich Pohorylle und Friedmann, ihre Geburtsnamen für Vermarktungszwecke durch Pseudonyme zu ersetzen: Robert Capa und Gerda Taro. Bald darauf gingen sie in den spanischen Bürgerkrieg, um von dort aus zu berichten.
Ihr Mut kostete Taro das Leben, sie starb mit nur 26 Jahren an den Folgen eines Unfalls, den sie bei einem Angriff der deutschen Legion Condor an der Brunete-Front im spanischen Bürgerkrieg erlitten hatte. In Folge gerieten Taro und ihr fotografisches Werk beinahe in Vergessenheit und sie stand lange im Schatten ihres Partners Robert Capa. Heute gilt Taro als Pionierin der Reportagefotografie. Insbesondere die Tatsache, dass sie als erste Frau inmitten des Kampfgeschehens fotografierte, machten sie zum Vorbild für spätere Kriegsberichterstatterinnen. Die Ergebnisse der Taro-Forschung zeigen den Einfluss Taros auf die Karriere Robert Capas und heben gleichzeitig die Wichtigkeit ihres eigenen Werkes hervor.