Veranstaltungen

Kämpferische Träume

von Paulina Chiziane

Lucrécia Paco in „Kämpferische Träume”
Mit einem Vorspiel von Géza Révay: „Letzte Ausfahrt Otjivero”
Koproduktion Theater tri-bühne / Teatro Avenida, Maputo (Mosambik)
Im Auftrag des 10. Stuttgarter Europa Theater Treffens SETT 2010
Originaltitel in portugiesischer Sprache: Sonhos guerreiros
Übersetzung: Klaus H. Pfeiffer
Inszenierung: Edith Koerber
Bühnenbild und Kostüme: Renáta Balogh
Musik: Steve Bimamisa, Sebastian Huber
Choreographie: Yahi Nestor Gahe
Erzählerinnen: Bettina Kenter, Lucrécia Paco
Tom: Martin König
Marie: Cathrin Zellmer
Vater von Tom: Yahi Nestor Gahe
Mutter von Tom: Lucrécia Paco
Musiker: Steve Bimamisa, Sebastian Huber
In deutscher und portugiesischer Sprache (übersetzt)
Dauer: ca. 1 Stunde 20 Minuten (keine Pause)

Zum Stück:

Ein Fest der Poesie, der Sprachen, der Farben, der Musik und des Tanzes. Ein Aufruf zum Widerstand, zum Nachdenken und zur Versöhnung.

All das beinhaltet das Stück „Kämpferische Träume”, das die mosambikanische Schriftstellerin Paulina Chiziane für das Stuttgarter Europa Theater Treffen geschrieben hat.

Denn in Namibia hat die Apartheid zwar offiziell ihr Ende gefunden, aber in den Köpfen ist sie noch da, Ängste und Erfahrungen sind nicht so leicht zu löschen. Zumal die „Apartheid des Geldes” die Gesellschaften mehr und mehr spaltet. Nicht nur in Afrika.

All diese Realitäten hat Paulina Chiziane auf ein Liebespaar konzentriert: Tom, Schwarzer und Arbeiter eines deutschstämmigen Großgrundbesitzers, und Marie, Weiße und Tochter eben jenes Großgrundbesitzers, lieben sich zutiefst. Aber Maries Eltern sind gegen die Verbindung.

Das Liebespaar flieht zu Toms Eltern nach Otjivero, einem kleinen Dorf, eingezwängt zwischen die gigantischen Farmen von Großgrundbesitzern. Hier erleben sie, nach einer entbehrungsreichen Zeit, mit der Einführung des „Bedingungslosen Grundeinkommens”, die Realisierung einer Utopie …

Die afrikanischen Sprachen, die in der Inszenierung vorkommen, sind die Muttersprachen der Darsteller und Musiker: „Ronga” (Lucrécia Paco, Mosambik), „Guéré” (Yahi Nestor Gahe, Elfenbeinküste) und „Lingala” (Steve Bimamisa, Kongo). Die Autorin hat das Stück in portugiesischer Sprache geschrieben, der Amtssprache ihres Heimatlandes Mosambik.

Das Dorf Otjivero …

… existiert tatsächlich, es ist knapp 100 km von Windhuk entfernt. Seit über zwei Jahren läuft hier ein Modellprojekt, gibt es für die 1000 Einwohner ein zwar bescheidenes, aber „bedingungsloses” Grundeinkommen.

Eine von der Friedrich-Ebert-Stiftung mitfinanzierte Studie über das Projekt, dessen Anschub und Auswertung von „Brot für die Welt” in erheblichem Maß gefördert wurde, kommt zu beeindruckenden Ergebnissen, unter anderem:

— Es gibt keinen einzigen Fall von Unterernährung — zuvor mussten monatlich drei bis vier Kinder ins Hospital eingeliefert werden. Generell sind die Voraussetzungen für Gesundheit enorm verbessert, auch für AIDS-Behandlungen, denn seit die Menschen besser ernährt sind, vertragen sie auch die stärkeren Medikamente.

— 90 Prozent der Kinder gehen in die Schule, und 90 Prozent der Eltern, die das Grundeinkommen erhalten, bezahlen das Schulgeld.

— Lagen vor Projektbeginn 76 Prozent aller Haushalte unter der Armutsgrenze, sind es jetzt noch 36 Prozent.

19 Nov | Freitag | 19:30 Uhr | Ort: Theater tri-bühne
20 Nov | Samstag | 18:00 Uhr | Ort: Theater tri-bühne
03 Dez | Freitag | 19:30 Uhr | Ort: Theater tri-bühne
04 Dez | Samstag | 19:30 Uhr | Ort: Theater tri-bühne

Preise: 22,– EUR normal / 12,– EUR ermäßigt.

Ermäßigungsberechtigt: Schüler, Azubis, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger und Schwerbehinderte.

Weitere Infos zum Kartenvorverkauf